Das Fahrrad prägt die Zukunft
Václav Klement wuchs in Velvary nordwestlich von Prag auf. Nach dem Tod der Mutter, Klement war gerade elf Jahre alt, förderte ihn sein Lehrer. Er ließ sich zum Buchhändler ausbilden, was ihm Zugang zu höheren gesellschaftlichen Kreisen ermöglichte. Bereits mit 18 Jahren leitete er eine Buchhandlung in Mladá Boleslav. Dank des höheren Einkommens leistete er sich eines der ersten Fahrräder der Stadt und gründete mit anderen Interessierten den örtlichen Verein der Fahrradfahrer. 1891, mit gerade einmal 23 Jahren, kaufte er die Buchhandlung Novotny in Mladá Boleslav – für 3.000 Goldstücke. Um die Kreditsumme schneller abzahlen zu können, handelte Klement nebenbei mit Fahrrädern. Das Fahrrad und eine schicksalhafte Begegnung sollten seine Zukunft prägen – und damit auch die des bekanntesten tschechischen Autoherstellers ŠKODA.
Václav Laurin erblickte das Licht der Welt im Jahr 1865 in der nordböhmischen Siedlung Kamení. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf und absolvierte eine Lehre zum Maschinenschlosser. 1893 legte er in Dresden die Prüfung zur Bedienung von Dampfmaschinen ab. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wurde er in Turnov Gesellschafter des Unternehmers Josef Kraus, mit dem er gemeinsam Fahrräder produzierte. Doch nur ein Jahr später verließ er das Unternehmen aufgrund von Unstimmigkeiten. Sicher rechnete er zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit, dass sein Name schon bald in die Weltgeschichte des Automobilbaus eingehen sollte.